Pflege
In unser Einrichtung werden die uns anvertrauten Menschen aller Pflegegrade und Konfessionen rund um die Uhr von professionellen Pflegekräften in Form von Vollzeit, Kurzzeit-, bzw. Verhinderungspflege liebevoll und ganz individuell gepflegt und betreut. Dies gilt auch und ganz besonders für an Demenz erkrankte Menschen. Für Kurzzeit- und Verhinderungspflege stehen leider keine festen Plätze zur Verfügung. Weil die Plätze nur vergeben werden, wenn es die Situation im Hause zulässt, gibt es hier leider auch keine Wartelisten.
Orientiert an pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen (Expertenstandards) bieten wir folgende Leistungen an:
- Individuelle, biographieorientierte Grund- und medizinische Behandlungspflege aller Pflegegerade
- Hilfe und Unterstützung bei der Körperpflege, der Ernährung und der Mobilität
- Erhaltung der selbstständigen Lebensführung und Förderung von Alltagskompetenzen
- Therapeutische Essenbegleitung
- Begleitung bei Krisensituationen am Lebensende (Palliative Versorgung)
- Durchführung von Fallbesprechungen und Pflegevisiten
- Begleitung der Visiten durch Haus- und Fachärzte
- Hilfe und Übernahme bei der Beschaffung von Hilfsmitteln und Medikamenten
- Beratung der Angehörigen/ Betreuern bei Risikofaktoren
- Begleitung bei richterlichen Anhörungen und Gutachten
- Angehörigenbegleitung, Angehörigenabende, Sprechzeiten für Angehörige/ Betreuer
- Unterstützung bei behördlichen Angelegenheiten
- Hilfe bei der Vermittlung von Terminen für Fußpflege, Friseur und Krankengymnastik die ins Haus kommen
Neben der pflegewissenschaftlichen Ausrichtung haben im Christofferhaus immer auch Elemente aus der Anthroposophie Rudolf Steiners eine Rolle gespielt. Dabei hat dieser Spruch, den R. Steiner für Krankenpfleger geschrieben hat, alle Mitarbeitenden im Christofferhaus in über 60 Jahren begleitet und die Arbeit an und mit den pflegebedürftigen Menschen in ein anderes Licht gestellt. Das ist auch heute noch so.
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Flügelaltar in der Kapelle:
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Betreuung
Neben pflegerischen Leistungen, welche auch Betreuung durch die Pflegekräfte beinhalten (s.o.), werden alle uns anvertrauten Menschen im Rahmen des Sozialen Dienstes und der „Alltagsbegleitung“ nach §43bSGBXI umfänglicher sozial betreut und beschäftigt. Dies geschieht in Form von Einzel- und Gruppenbetreuung, wo bei die letztere das Ziel hat, jeden Bewohner entsprechend seiner Ressourcen so zu mobilisieren, dass er – wenn er es möchte - wenigstens für eine Weile am Alltagsgeschehen teilnehmen kann. Denn, wenn möglich, soll keiner der Bewohnerinnen und Bewohner ständig in seinem Zimmer sein, bzw. in seinem Bett liegen. Daneben wird aber auch der Wunsch nach Alleinsein genauso akzeptiert wie die Ablehnung von Betreuungsleistungen. Kein Mensch soll sich in seinem Alter zu irgendetwas gezwungen fühlen, sondern seine Tage selbstbestimmt verbringen.
a) Leistungen im Rahmen der Einzelbetreuung:
- Zimmerbesuche
- Gespräche aller Art
- Biograpfisches Arbeiten
- Einzelbetreuerische Angebote wie:
- Malen und Basteln
- Haustiere füttern und pflegen
- Kochen und backen
- Anfertigung von Erinnerungsalben oder -ordnern
- Musik hören - musizieren - singen
- Brett- und Kartenspiele
- Bewegungsübungen
- Basale Stimulation (z.B. kleinere Massage mit div. Ölen)
- Lesen und vorlesen
- Bilder/ Fotoalben anschauen
- Gedächtnistraining und/oder 10 Minuten Aktivierungen
- Spaziergänge im Außenbereich und zum Streichelzoo
b) Leistungen im Rahmen der Gruppenbetreuung - UNGEZWUNGEN IM TÄGLICHEN MITEINANDER
Aktivierungsangebote
In den einzelnen Wohngruppen und gegebenenfalls mit live Akkordeonmusik. Sie bestehen immer aus einem kleinen besinnlichen Text, Geschichten Gedichten, Erzählungen und Rätsel.
Morgenrunden
Thematisches Arbeiten im Besprechungsraum.
Gymnastik
Unsere Gymnastik mit ausgebildeten Übungsleiter findet ausschließlich im Sitzen statt. Sie umfasst Dehn-, Kräftigungs- und Ausdauerübungen mit und ohne Geräte (Kirschkernsäckchen, Bälle, Schlingenexpander, Frisbeescheiben, u.a.), teilweise mit Musik (Sitztanz).
„Eurythmie“
Heileurythmie ist eine Bewegungstherapie, die sich gezielt an den ganzen Menschen wendet. Sie ist entwickelt aus der Beobachtung der im menschlichen Sprechen als Lautform wahrnehmbaren Bewegungsform. Jeder Vokal und Konsonant hat eine ihm eigene Bewegungsgestalt.
Gottesdienste
In unserer Einrichtung können sie zwischen verschiedenen Gottesdienstformen wählen und auch mehrere Gottesdienste besuchen. Es gibt Gottesdienste der Christengemeinschaft, katholische und evangelische Gottesdienste mit Kirchenmusik vom hauseigenen Harmunium.
Instrumentalmusik zum Kaffeetrinken
Dieses Angebot findet jeden Freitag von 15.00 bis 16.00 Uhr im Speisesaal statt. In behaglicher Atmosphäre können dort bei Klaviermusik (live) Kaffee und frisch gebackene Waffeln verzehrt werden.
Offenes Singen
Gemeinsames Singen mit Sängerinnen und Sängern eins Chores und mit Klavierbegleitung (1x monatl.).
Ausflüge
Kleinere Ausflüge in die nähere Umgebung.
Männer- und Frauenabende
Das gesellige Beisammensein beginnt mit einer gemeinsamen Mahlzeit (gekocht von den Betreuungskräften nach Wünschen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer). Geredet wird oft bei einem Gläschen Bier über Männer- und bei einem Gläschen Sekt über Frauenthemen. Dabei darf es aber ruhig auch ein Gläschen mehr sein…..
Nutzung von Angeboten in Siegen
City-Galerie, Museen, Oberes Schloss, Stadtführungen für Menschen mit Demenz, Lyz - Varietee, ....
Feste, Feiern und Konzerte
Mehrmals im Jahr finden bei uns Feste, Feiern und Konzerte statt (Karneval, Sommerfest, Weihnachtsfeier, ....).
Außerdem:
Tägliche Angebote der „Alltagsbegleitung“ nach §43bSGBXI auf den einzelnen Wohngruppen:
- Frühstückbegleitung einzelner Bewohner
- Kleiner Morgenkreis – Wir starten in den Tag mit Zeitungsrunde
- Individuelle (Dementen)betreuung während des Mittagstisches
- Individuelle (Dementen)betreuung während des Nachmittagskaffees,
- Kleiner Nachmittagskreis - Gruppenangebot auf der Wohngruppe
- Einzelbetreuerische Angebote (s.o.)
Schließlich gibt es die Möglichkeit, den Garten mitzugestalten, Gemüse oder Blumen anzupflanzen, das Hochbeet zu ergänzen oder mit Pedelecs durch die Straßen gefahren zu werden. Alle Bewohner können und sollen sich - je nach ihren Wünschen und Fähigkeiten - beschäftigen. Bewohnern, welche in ihrer Mobilität stark eingeschränkt sind wird angeboten im geeigneten Therapierollstuhl oder im Pflegebett am Gemeinschaftsleben teilzunehmen.
Aufgrund des Kooperationsvertrages mit dem Familienzentrum am Lindenberg kommen regelmäßig Schülerinnen und Schüler in die Einrichtung, oftmals mit Geschenken für die uns anvertrauten Menschen (Lichterfest; Ostern, …). Sie bereichern aber auch unsere Feiern und Feste mit Aufführungen und treffen sich mehrmals im Jahr mit unseren Bewohnern, um mit ihnen gemeinsam an einer großen Tafel zu frühstücken (siehe: Kooperationspartner).
Die Einrichtung wird den Jahreszeiten entsprechend gestaltet, so dass alle Bewohnerinnen und Bewohner hierdurch eine Orientierung erhalten und der Einrichtung ein besonderen Wohncharakter verliehen wird. Sowohl der Innen- als auch der Außenbereich soll zum Verweilen und Wohlfühlen einladen.
Hauswirtschaft
Die Leistungen der Hauswirtschaft werden mit Ausnahme der Zubereitung des Mittagsessens und der Fensterreinigung (außen) in folgenden Bereichen mit hauseigenen Personal erbracht:
a) Verpflegung
b) Hausreinigung
c) Wäscheversorgung
Alle Mitarbeiter aus diesen Bereichen pflegen nicht nur einen offenen Umgang miteinander, sondern stehen in engem Kontakt zur Pflege und Betreuung. Denn durch den ständigen Informationsaustausch wird die Lebensqualität jedes einzelnen Bewohners erhöht.
a) Verpflegung
Im Bezug auf die Verpflegung möchten wir Ihnen an dieser Stelle einen kleinen Einblick geben:
Grundsätzlich kann jede Bewohnerin und jeder Bewohner die Mahlzeiten im Speisesaal, in der Wohnküche oder in seinem Zimmer einnehmen. Das altersgerechte, individuelle und abweslungsreiche Essen und Trinken haben einen zentralen Stellenwert für die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Menschen. Die täglichen Mahlzeiten geben dem Tagesablauf eine wichtige Struktur. Dabei werden ,unter Beachtung des Nähr- und Energiebedarfs, individuelle Wünsche und Bedürfnisse, Ernährungsgewohnheiten, kulturelle und religiöse Überzeugungen und schließlich das Recht auf Selbstbestimmung biographisch erfasst und respektiert.
Wir arbeiten mit einem Kartensystem womit wir Wünsche und Bedürfnisse genau erfassen und auch umzusetzen. Zum anderen erarbeiten wir eine Woche im Vorraus zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Speisepläne. Auf Wunsch erhalten die Bewohner dann den Speiseplan, auf dem ihre Wünsche verzeichnet sind. Die aktuellen Speisepläne hängen in den Wohnküchen und im Speisesaal (Cafeteria) aus. Sollten spezielle Kostformen (Vollkost, Schonkost, Vegetarische Kost, passiertes Essen, Sonderkostform z.B. bei Mangel- und Unterernährung, Lactoseintolleranz, etc.) gewünscht oder benötigt werden, so ist Diese auch möglich.
Außerdem werden mehrmals täglich nicht nur Zwischenmahlzeiten und „Fingerfood“ angeboten, sondern auch warme und kalte Getränke. Diese stehen den Senioren zu jeder Tages- und Nachtzeit kostenlos zur Verfügung. Getränke wie z.B. Bier, Wein, besondere Säfte, etc. werden bereitgestellt und den Bewohnern in Rechnung gestellt. Ausnahme: größere Feste und Feiern aber auch Männer- und Frauenabende im Rahmen der sozialen Betreuung. Die Darreichungsform der angebotenen Nahrung und der Getränke orientiert sich dabei immer an den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten.
In unserer Einrichtung gibt es folgende Essenzeiten:
Frühstück | 08:00 Uhr - 10:00 Uhr |
Mittagessen | 11:45 Uhr - 12:30 Uhr |
Kaffee | 14:30 Uhr - 16:00 Uhr |
Abendessen | 17:00 Uhr - 18:30 Uhr |
Neben diesem kleinen Einblick in diesem sehr wichtigen Bereich möchten wir noch anmerken, dass es in unser Einrichtung regelmäßige „Speiseplanbesprechungen“ gibt. Hier hat jeder die Möglichkeit, unter Beisein verschiedener Bereichsleiter, ab und zu auch unter Beisein der Einrichtungs- und/oder Pflegedienstleitung, bzw. des Lebensmittellieferanten Wünsche zu äußern, Lob auszusprechen oder Kritik zu üben.
b) Hausreinigung
Im Blick auf die Hausreinigung verfolgen wir folgende Ansätze:
Die uns anvertrauten Menschen sollen in unserer Einrichtung ein lebenswertes Zuhause finden. Ordnung und Sauberkeit gehören selbstverständlich dazu. Um das zu erreichen, arbeiten wir nach einem hauseigenen Konzept, in welchem u.a. das Arbeitsschutzgesetz und die geltenden Hygieneverordnungen Anwendung finden und verschiedene Verfahrensabläufe implementiert sind. Dieses Konzept wird regelmäßig überprüft, wobei den Mitarbeitenden, welche in regelmäßigen Abständen in fachlichen und sicherheitstechnischen Themen unterwiesen werden, die Möglichkeit gegeben wird, sich selbst mit einzubringen und Verbesserungsvorschläge zu machen.
Zum anderen sollen aber nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die persönlichen Beziehungen zu unseren älteren Mitmenschen gepflegt werden, was immer wieder ein ausschlaggebender Grund für „hauseigenes“ Personal ist. Denn nur, wer den älteren Menschen kennt, kann seine Bedürfnisse und Gewohnheiten berücksichtigen und ihn so wenig wie möglich in seiner Privatsphäre und Tagesstruktur stören.
c) Wäscheversorgung
Im Blick auf die Wäscheversorgung möchten wir folgendes anmerken:
Grundsätzlich sehen wir es als eine wichtige Aufgabe an, dafür zu sorgen, dass die persönliche Wäsche unserer Bewohnerinnen und Bewohner wie z.B. Oberbekleidung und Unterwäsche und die Flachwäsche wie z.B. Bettwäsche und Handtüche gewaschen, gebügelt und gefaltet werden. Dies erfolgt von der EInrichtung oder von den Bewohnerinnen und Bewohnern. Die gesamte Wäsche wird mit entsprechender Sorgfalt behandelt, da gerade die Wäschestücke Eigentum der Bewohnerinnen und Bewohner sind.
Weil die gesamte Wäsche aus Einrichtungen der stationären Altenhilfe beim Waschen einem chemo-thermisch-desinfizierenden Verfahren unterzogen werden muss und zahlreiche Vorschriften (Hygienevorschriften, Anforderungen an Waschverfahren, bauliche Voraussetzungen etc.) einzuhalten sind, wird die gesamte Wäsche in einer Wäscherei gewaschen und danach optisch einwandfrei aufbereitet. In diesem Rahmen wird jedes Bekleidungs-, bzw. Wäschestück mit Namen gekennzeichnet (gepatcht).
Die Bewohnerwäsche wird nach einem festen Rhythmus auf den jeweiligen Etagen gesammelt und von den Mitarbeitenden der Wäscherei abgeholt. Dabei hat jede Bewohnerin und jeder Bewohner eigene Wäschesäcke. Nach einer Woche wird dann die von der Wäscherei gewaschenen Wäsche geliefert und auf Wunsch des Bewohners/der Bewohnerin in die Schränke in seinem Zimmer eingeordnet.